Gehalt, Karriere, Benefits 67 Prozent der Mittelständler sehen laut einer EY-Studie derzeit den Fachkräftemangel als große Gefahr für ihr Unternehmen¹. Laut der Bundesagentur für Arbeit werden aktuell fast 400.000 Fachkräfte gesucht². Auch der Nachwuchs fehlt. Knapp 40 Prozent der Ausbildungsplätze wurden 2021 hierzulande nicht besetzt. Bei kleineren Betrieben mit weniger als 50 Beschäftigten sind es sogar 49 Prozent. Und die Lage wird sich weiter verschärfen. Grund ist die demografische Entwicklung. Die geburtenstarken Jahrgänge, die sogenannten Babyboomer, gehen nun in Rente. Auf die Zuwanderung von Fachkräften können sich Unternehmen nicht verlassen. Dazu warten große Herausforderungen wie die Klimakrise, die Digitalisierung und neue Arbeitsmodelle. Sie können nur mit neuer Technologie, angepassten Strategien und entsprechend qualifiziertem Personal gemeistert werden. Dafür müssen die Recruiterinnen und Recruiter gute Arbeitskräfte aus Deutschland sowie dem Ausland gezielter am Arbeitsmarkt anwerben – und zwar über Stellenausschreibungen hinaus.
In Konkurrenz: Stadt vs. Land
Gerade die kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMUs) aus dem ländlichen Raum sind vom Fachkräftemangel betroffen. Potenzielle Bewerberinnen und Bewerber – junge Menschen – flüchten vom Land in die Stadt. Dort erwartet sie eine bessere Infrastruktur sowie kulturelle Angebote. Der ländliche Raum muss also attraktiver für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer werden, genau wie die Unternehmen selbst, wenn sie bestehende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter halten und neue gewinnen wollen. Schließlich haben Bewerbende eine große Auswahl an offenen Stellen. Aufgrund der großen Nachfrage können sie Ansprüche und Forderungen beinahe nach Belieben stellen.
Was Fachkräfte erwarten
Um Personal zu gewinnen, müssen Unternehmen verstehen, was Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer wollen. Zu den drei wichtigsten sogenannten „weichen“ Kriterien bei der Jobwahl zählen laut der NEW WORK SE-Studie⁴ eine angenehme Arbeitsatmosphäre, flexible Arbeitszeiten und eine gute Work-Life-Balance. Das Gehalt spielt für mehr als die Hälfte die wichtigste Rolle (59 Prozent). Zudem hat die Pandemie das Bedürfnis nach Sicherheit erhöht (43 Prozent) und die Art und Weise, wie wir arbeiten, verändert. Zu Höchstzeiten arbeiteten laut Statista⁵ 27 Prozent der Beschäftigten im Homeoffice. Diese Flexibilität haben zahlreiche Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu schätzen gelernt – und sie wird nun zum K.O.-Kriterium bei der Arbeitgebersuche. Laut der NEW WORK SE-Studie wird ein Drittel der Jobsuchende in Zukunft nur in einem Unternehmen arbeiten, das Homeoffice ermöglicht (29 Prozent). Gleichzeitig sagen 60 Prozent der befragten Talente, dass sie auch für Unternehmen arbeiten würden, die sich in abgelegenen Regionen befinden – sofern sie die Arbeit zu hundert Prozent von zu Hause aus erledigen dürfen. Das ist für viele KMUs aus dem ländlichen Raum eine gute Nachricht, aber auch eine große strukturelle Umstellung – die sich jedoch lohnen kann.
Hybrides Arbeiten und Remote Work wird Fachkräfte anziehen. Auf dem Land kann im Grünen gearbeitet werden. Einem Waldspaziergang in der Mittagspause oder einfach zwischendurch steht dort nichts im Wege. Schließlich bietet der ländliche Raum viele Naherholungsgebiete. Zusätzlich sind die Lebenshaltungskosten und Immobilienpreise auf dem Land niedriger als in Metropolregionen. Die hohe Lebensqualität dort ist ein großer Vorteil gegenüber der Stadt. Ländlich gelegene KMUs sollten ihren Standort also nicht als Schwäche sehen. In Kombination mit flexiblen Arbeitszeiten und hybriden Arbeitsmodellen sollten sie ihn in ihren Stellenausschreibungen und Bewerbungsgesprächen herausstellen und mit einer besseren Work-Life-Balance werben. Eine riesige Chance für mittlere Unternehmen aus dem ländlichen Raum, im War of Talents zu punkten und neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu gewinnen.
Was KMUs von Start-ups lernen können
Von der Größe her sind so manche mittelständischen Unternehmen mit Start-ups vergleichbar – und von denen lässt sich Einiges abschauen. Dank flacher Hierarchien übernehmen die Beschäftigten dort viel Verantwortung und müssen Eigeninitiative zeigen. Gemeinsam wird an einem Produkt oder einer Dienstleistung gearbeitet, Macht und Titel spielen untergeordnete Rollen, das Ergebnis steht im Vordergrund. Diese Arbeitsweise bringt viel Erfahrung und individuelle Entwicklungsmöglichkeiten mit sich. Warum also nicht das Start-up-Prinzip auf ländliche KMUs übertragen? Diese haben zudem den Vorteil gegenüber Start-ups, dass ihr Unternehmen jahrelange Erfahrung, gefestigte Prozesse und große Expertise aufweist. Lassen Sie die Auszubildenden und Neuzugänge davon profitieren und stellen Sie Ihnen persönliche Mentorinnen und Mentoren an die Seite. Denn Eigenverantwortung und -initiative sollte nicht verwechselt werden mit Führungslosigkeit. So können KMUs das Beste aus beiden Welten vereinen.
Mit Extra-Benefits überzeugen
Überlegen Sie, wie Sie Ihre zukünftigen Mitarbeitenden im Alltag unterstützen können. Auszubildende erhalten ein geringes Gehalt. Wie wäre es mit einer zusätzlichen Unfallversicherung? Für viele Eltern würde eine Betriebskita für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf sorgen und wäre damit sicher eine Entscheidungshilfe. Auch kleine Benefits wie Obst- und Gemüsekörbe mit regionalen Erzeugnissen oder Fitnesskurse locken Bewerbende. Sie sorgen für Wertschätzung, halten Ihr Personal fit und können den Unterschied bei der Arbeitgeberwahl machen. Außerdem tragen sie zur langfristigen Mitarbeiterbindung des bestehenden Teams bei.
Bewerbungsprozess vereinfachen
Nicht nur das Unternehmen sollte sich an die Bedürfnisse der Bewerbenden anpassen – auch der Bewerbungsprozess selbst. So wünschen sich Jobsuchende laut einer Joblift-Studie⁶, dass auf das Anschreiben verzichtet wird. Rund ein Drittel der Studienteilnehmenden würde sich ohne Anschreiben öfter bewerben. Unter den Jüngeren befürworten dies sogar 53 Prozent. Außerdem sollte sich das Unternehmen umgekehrt auch bei den Talenten bewerben. Das bedeutet, den Bewerbenden gegenüber den eigenen USP herauszustellen und die Jobaufgabe richtig und ansprechend zu beschreiben. Zudem ist eine gezielte Ansprache gefordert, die an die Bedürfnisse und Gewohnheiten der jungen Talente angepasst ist. Für eine erfolgreiche Mitarbeitergewinnung braucht es engagierte Headhunterinnen und Headhunter die persönlich, aber auch über soziale Medien Kontakt suchen und Kontakte knüpfen. Eine Stellenanzeige reicht im Kampf um Personal schon lange nicht mehr.
Dem Fachkräftemangel gemeinsam begegnen
Als Entscheiderin oder Entscheider müssen Sie diese Herausforderung jedoch nicht alleine meistern! Wir wissen um den Personalmangel, der auch HR-Abteilungen betrifft. Seit 2003 bieten wir herausragende Personalberatung und -vermittlung. Wir beraten persönlich, direkt und individuell. Dabei zeichnet uns eine außerordentliche Erfolgsquote beim Recruiting von Fach- und Führungskräften für den Mittelstand aus. Denn wir finden nicht nur geeignete Arbeitskräfte. Unser Ziel ist es, Verbindungen zwischen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern und Arbeitgebern zu schaffen, die halten. Wir freuen uns, Ihr mittelständisches Unternehmen auf dem Weg in die Zukunft unterstützen zu können – von der Klärung Ihrer Bedarfe über die Gewinnung der richtigen Bewerberinnen und Bewerber und die Vertragsverhandlungen bis über den Arbeitsantritt hinaus. Wir finden eine individuelle Lösung für Sie. Kontaktieren Sie uns!
Quellen
² https://www.tagesschau.de/wirt...
³ https://www.zeit.de/wirtschaft...
⁴ https://www.new-work.se/newsro...
⁵ https://de.statista.com/statis...
⁶ Stand November 2021: https://joblift.de/Presse/unge...
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